Fermate

 

Gehend zwischen Bäumen und Pflanzen, umgeben von Tieren schaffen wir vielleicht eine Zeichnung, vielleicht entsteht im Spiel mit dem Boden eine Landschaft. Möglicherweise realisieren wir ungewollt eine Show für Bäume, wenn wir durch Wälder spazieren. In jedem Fall werden wir wahrgenommen von mehr-als-menschlichen Körpern, reagieren diese auf unsere Anwesenheit und verändern sich mit unterschiedlichen Körpern in diesem Spiel die Regeln. Dies ist die Erfahrung, die Stefanie Wenner bislang auf ihrer Wanderschaft gemacht hat. Drei Jahre und ein Tag markiert die Dauer ihrer Wanderschaft als Lehrling des Bodens, auf der Suche nach anderen Ökonomien, auf der Spur der menschlichen und mehr als menschlichen Kreationen mit dem Land, in, auf und von dem wir leben. Eine erste Etappe führte von Nordost Brandenburg nach Dresden und dann weiter nach Leipzig. Dort entstand eine erste Karte dieser Wanderschaft, der FERMATE, der Pause, die sie sich nimmt, um Gertrude Steins Aufruf zu folgen, Theater solle ich entfalten wie eine Landschaft durch die wir spazierten. Diesem Aufruf folgend fand sie sich als Akteurin des Landscape Play wieder. 

 

Mit Erde Rechnen

 

Menschliche Körper sind - wie Steine, Eisen, Bäume und Tiere - Teil des großen Erdkörpers. Das Wasser, das als geteiltes Element vielleicht am nächsten liegt, verbindet uns darüber hinaus mit einem Himmelskörper, dem Mond. Materialien wie Titan, die wir in Menschenkörper einbauen, sind sowohl in der Erde anzutreffen als auch in Meteoriten, also ebenfalls in außerirdischen Körpern. Diese tiefe Verflechtung ist für uns zwar ständig sichtbar, wird jedoch in Ökonomien des Produzierens nur selten berücksichtigt. Wir zählen auf die Erde, rechnen aber nicht mit ihr. Das Projekt begann an der robotron Kantine auf Einladung des Kunsthauses Dresden mit Studierenden der HfBK Dresden. Es wird als künstlerische Forschung mit Erd- und Pflanzenfarebn als Choreografie im öffentlichen Raum fortgesetzt.

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